Karpaltunnelsyndrom Behandlung

Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Nicht-operative Behandlung

Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um zu verhindern, dass es zu einer dauerhaften Schädigung des Nervens kommt. In frühen Stadien kann ein konservativer (also nicht-operativer) Behandlungsversuch unternommen werden. Hierbei ist die einmalige Infiltration von Kortison in den Karpalkanal eine Möglichkeit. Durch die abschwellende Eigenschaft des Kortisons erhofft man sich ein Abschwellen der Beugesehnenscheiden, wodurch es zu einem verbesserten Platzangebot für den Nerven im Karpalkanal kommt. Um den Nerven bei der Infiltration nicht versehentlich mit der Nadel zu verletzen, wird die Infiltration im Karpaltunnelsyndrom-Zentrum Wien ultraschallgezielt durchgeführt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die Kortison-Infiltration in aller Regel nur vorübergehend eine Verbesserung von wenigen Wochen bringt.

Das Tragen einer Lagerungsschiene für das Handgelenk in der Nacht kann ebenfalls zu einer Linderung der Beschwerden, insbesondere der nächtlichen Schmerzen, beitragen. Durch die fixierte, gerade Stellung des Handgelenks ist der Medianusnerv im Karpalkanal am wenigsten stark eingeengt, so dass sich der Nerv zumindest teilweise regenerieren kann. Wird die Nachtlagerungsschiene gut toleriert, sollte die Schiene für zumindest 6 Wochen konsequent getragen werden und dann eine neuerliche Kontrolle im Karpaltunnelsyndrom-Zentrum Wien erfolgen. Sie erhalten von uns einen Verordnungsschein (Krankenkassenleistung) für diese spezielle Schiene.

Bei Fortbestehen oder Zunahme der Beschwerden trotz konservativer Therapie oder wenn das Karpaltunnelsyndrom bei der Erstvorstellung schon zu stark ausgeprägt ist, wird eine Operation notwendig. Die Operation sollte dann zeitnah durchgeführt werden, um dauerhafte Funktionsstörungen zu verhindern.

Operative Behandlung

In ausgeprägten Fällen, bei lang andauernden Beschwerden oder wenn die konservative Behandlung keine Besserung brachte, hilft nur die Operation. Bei der operativen Behandlung wird der Mediannerv aus seiner Einengung befreit, indem man das straffe Dach des Karpaltunnels, das sogenannte Retinaculum flexorum, vollständig durchtrennt. Hierdurch wird der enge Karpaltunnel geweitet und der mechanische Druck vom Nerven augenblicklich genommen (Abb. 1).

Karpaltunnelsyndrom - Mediannerv
Abb. 1: Der Nervus medianus wird im Karpalkanal von innen gegen das straffe Handgelenksband gedrückt. Bei der Operation wird dieses Handgelenksband durchtrennt, wodurch es zu einer sofortigen Druckentlastung vom Nerven kommt.

Die Operation eines Karpaltunnelsyndroms kann grundsätzlich über verschiedene Operationstechniken - wie über einen offenen oder endoskopischen Zugang - durchgeführt werden. Im Karpaltunnelsyndrom-Zentrum Wien wird die moderne minimalinvasive Operationstechnik eingesetzt. Bei dieser Operationstechnik werden die Vorteile der offenen und endoskopischen Technik vereint: der Hautschnitt in der Hohlhand ist mit rund 1cm sehr kurz und verringert dadurch die Gefahr von späteren Narbenproblemen deutlich (Abb. 2). Gleichzeitig erfolgt die Operation immer unter direkter Sicht auf den Nerven, was die Operationssicherheit deutlich erhöht.

Karpaltunnelsyndrom - Minimalinvasiver Hautschnitt
Abb. 2: Bei der minimalinvasiven Operationstechnik wird ein Hautschnitt von nur rund 1cm Länge in der Hohlhand gesetzt. Der kurze Schnitt verringert die Gefahr von späteren Narbenverwachsungen, gewährleistet aber durch direkten Blickkontakt zum Nerven eine hohe Sicherheit während der Operation.

Die Operation wird ambulant in einem der Eingriffsräume des Karpaltunnel-Zentrums Wien oder im Falle einer Zusatzversicherung im Privatspital Rudolfinerhaus Wien in einer speziellen Form der örtlichen Betäubung (Wide Awake Verfahren) durchgeführt. Durch dieses neue Betäubungsverfahren kann man auf die häufig unangenehme Blutsperre am Oberarm verzichten. Auf Wunsch der Patientin oder des Patienten kann zusätzlich ein leichter Dämmerschlaf gewählt werden, der von einem Facharzt für Anästhesie überwacht wird. Die reine Operationszeit beträgt durchschnittlich 10 Minuten und wird in entspannter Atmosphäre bei beruhigender Musik durchgeführt. Der Patientin oder dem Patienten wird jeder Behandlungsschritt genau erklärt und angekündigt, so dass Nervosität und Anspannung rasch verschwinden. Ein Watteverband des Handgelenks nach der Operation stellt sicher, dass die Beweglichkeit der Finger nicht eingeschränkt wird. Auf eine Gipsruhigstellung wird bewusst verzichtet. Die Patientin bzw. der Patient kann und soll die Hand noch am Operationstag wieder weitestgehend „normal“ im Alltag einsetzen.

Für die Operation bedarf es in aller Regel keiner Voruntersuchungen und keiner Operationsfreigabe. Auch blutverdünnende Medikamente können weiter eingenommen werden - dies wird jedoch individuell im Rahmen der Operationsaufklärung besprochen.

Karpaltunnelsyndrom - Handgelenksband
Abb. 3: Auf diesem Operationsbild lässt sich sehr gut erkennen, an welcher Stelle das Handgelenksband den Nerven ringartig abgedrückt hat.

Operation ohne Oberarmblutsperre

Die Operation des Karpaltunnelsyndroms wird im Karpaltunnelsyndrom-Zentrum Wien schmerzfrei nach dem modernen Wide Awake Verfahren, einer besonderen Form der örtlichen Betäubung, durchgeführt. Vor Anwendung des Wide Awake Verfahrens erfolgte die Operation des Karpaltunnesyndroms unter Anlage einer Druckmanschette am Oberarm. Diese stellte sicher, dass blutungsfrei operiert werden kann, gleichzeitig bedeutete diese Blutsperre für die Patientin oder den Patienten jedoch während der Operation einen schmerzhaften Druck im Bereich des Arms. Bei dem Wide Awake Verfahren wird stattdessen dem Betäubungsmittel ein Medikament zugesetzt, wodurch die Blutgefäße im Operationsbereich vorübergehend (für einige Stunden) verengt werden. Auf diese Weise erhält man während des Eingriffs eine blutungsarme und uneingeschränkte Sicht auf alle wichtigen anatomischen Strukturen. Gleichzeitig kann auf die Oberarmblutsperre verzichtet werden, wodurch die Patientinnen und Patienten die Operation schmerzfrei und entspannt erleben können. Der Eingriff wird dadurch deutlich schonender und körperlich weniger belastend.

Nachbehandlung

Die Nachkontrollen finden im Karpaltunnelsyndrom-Zentrum Wien statt, meistens sind zwei Termine dafür ausreichend. Nach ca. 14 Tagen werden die Nähte entfernt. Da die Hand sofort nach der Operation wieder eingesetzt werden darf, ist eine Krankengymnastik in aller Regel nicht erforderlich. Wichtig aber ist, dass die Wunde bis zum Fadenzug trocken gehalten wird.

Erfolgschancen

Die Operation des Karpaltunnelsyndroms ist eine der häufigsten handchirurgischen Operationen und weist eine hohe Erfolgsrate von über 95 Prozent auf. Ein wiederholtes Auftreten der Probleme ist äußerst selten. Der Eingriff ist in geübten Händen kaum mit Komplikationen behaftet.

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